Mit den Augen eines Kindes – Ein Kinobesuch mit Popcorn und dem rosa Kaninchen
Flucht, Verfolgung und Armut sind für einen erwachsenen Menschen schon sehr schlimm. Doch wie fühlt man sich als kleines neunjähriges Mädchen, das ihr Zuhause, ihre Freunde und ihr Kindermädchen zurücklassen muss? Das rosa Kaninchen bringt Antworten.
Im Rahmen des Geschichtsunterrichtes und des Themas: „Ausgrenzung, Verfolgung und Flucht – Der Beginn der NS-Zeit“ besuchte die Klasse 10C am Abend des 9. Januars gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frau Hofmann den Film „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“. Der Film basiert auf dem gleichnamigen autobiographischen Jugendroman von Judith Kerr.
Anfang der dreißiger Jahre ist Anna ein ganz normales Mädchen mit einem ganz normalen Leben. Ihr jüdischer Vater ist Kritiker bei einer Zeitung. Vor allem kritisiert er Hitler und die NSDAP. Kurz vor wichtigen Wahlen wird er gewarnt, dass Hitler ihn schon auf eine Liste gesetzt hat und ihn ‚beseitigen‘ will, sofern Hitler die Wahlen gewinnt. Er solle Deutschland lieber verlassen. Mit seiner Familie flieht er in die Schweiz. Dort findet er leider keine Arbeit, weshalb die ganze Familie weiter nach Paris zieht. Auch wenn Annas Eltern sehr wenig Geld haben, ermöglichen sie ihr und ihrem Bruder ein relativ normales Leben und schicken sie sogar auf Privatschulen.
Bereits im Unterricht wurde darüber gesprochen, wie sich ein Kind während einer Flucht fühlt. Judith Kerrs Antwort darauf ist eigentlich eindeutig: Sie hat niemals wirklich Angst gefühlt, da sie immer im Kreise der geborgenen Familie blieb. Sie selbst sagte bei einem Interview einmal, sie und ihr Bruder hätten eine schöne Kindheit gehabt, trotz, oder vielleicht auch gerade wegen Hitler.
Text Susanna Mengel
Bilder Alexandra Hofmann